2012

author
Cees Nooteboom
review

Nooteboom war 21, als er diese Erzählung 1954 schrieb. Sie ist zum Teil autobiographisch und portraitiert junge Menschen, die im Europa der 50er Jahre einen eigenen Zugang zu ihrem Leben suchen. Damals reisten viele junge Menschen per Anhalter durch Europa, und anhand der Menschen, die sie treffen (Autofahrer, Bewohner lokaler Orte und nicht zuletzt andere Hitchhiker), lernen sie, was ihnen selbst wichtig ist.

Das Buch ist eigentlich eine Aneinanderreihung von Metaphern und kleinen, völlig verträumten Geschichten, die meiner Meinung nach nur als Gesamteindruck Sinn ergeben. Sie scheinen mir als Stream Of Consiousness niedergeschrieben. Selbst Nooteboom selbst sagt in einem Nachwort, daß er den direkten Zugang verloren hatte, als er den Roman als älterer Mensch wieder las.

Das macht den Roman nicht einfach zu lesen, besonders nicht, wenn man jeder Metapher eine Bedeutung zurechnen will oder erwartet, daß Nooteboom noch einmal auf sie Bezug nehmen wird. Nur einige Bilder kommen wieder zurück, wie das chinesische Mädchen, nach dem Philip durch ganz Nord- und Westeuropa sucht.

Vielleicht ist das aber auch eine sehr geeignete Methode, die Verwirrtheit der Jugend während dem Aufbruch ins Leben darzustellen. Diese Verwirrtheit war sicher besonders groß in der Zeit nach dem Krieg (für die, die sich wie Philip ihre Zeit nahmen, um ihren eigenen Weg zu finden).

#
You are seeing a selection of all entries on this page. See all there are.