2003 or earlier

author
J.R.R. Tolkien
review

Ich habe im Weihnachtsurlaub 1992 ein ganz in rot eingebundenes Exemplar dieses Klassikers geschenkt bekommen (selbst die Seitenränder waren rot eingefärbt). Ich dachte erst, ich würde Monate brauchen, es zu lesen, doch als ich zu Hause war, hatte ich es schon halb durch. Ein toller Schmöker, muss man schon sagen!
Es ist wohl das berühmteste Märchen des 20. Jahrhunderts, diese Geschichte vom kleinen Hobbit Frodo, der den bösen Ring der Macht durch ganz Mittelerde tragen muss, um ihn zu verbrennen. Währendessen gibt es massig Schlachten, Schicksale und Tragödien. Menschen, Elfen, Orks, Zwerge, Zauberer - sie sind alle da.
Was dieses in den 40er Jahren geschriebene Märchen zu einem modernen Märchen macht ist sicherlich die Betonung auf die verheerenden Auswirkungen von Macht auf den Menschen. Mehrmals lässt sich der ein oder andere ansonsten edle König(ssohn) fast gänzlich von der bösen Macht einwickeln. Modern ist auch, dass ein kleiner, mit keinen besonderen Fähigkeiten ausgestatteter Hobbit der größte Held ist, ja, dass niemand anders diese Rolle hätte ausfüllen können. Fast ein amerikanischer Traum.
Wenn es um Macht geht, bedient dieses Märchen die gleichen Vorurteile wie die alten: Es gäbe eine böse Macht, aber auch eine gute Version davon. Man kann weise herrschen, oder brutal. Dazwischen ist immer eine klare Trennung (meistens Krieg). Oh, schon wieder ein amerikanischer Traum. Hoppla.

# lastedited 08 Sep 2019
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