2019

author
Szczepan Twardoch
review

Dieser Roman im Warschau der 1930er Jahre ist sehr lebhaft und sehr lesbar. Und geschichtsverbunden. Twardoch will das Bild vom "Paris des Ostens" korrigieren, das viele verwenden, um das Warschau vor dem zweiten Weltkrieg zu charakterisieren. Die rechten Kräfte Polens bemächtigten sich der Stadt um 1937 (und ein paar der echten Namen tauchen hier im Roman auf), und so ist in dieser Geschichte vieles zu finden, was auch in anderen europäischen Städten gang und gäbe war. Leider. Nur das Warschau noch viel ärmlicher war als andere Städte.

Was ein bisschen aufstösst: Es ist eine Mafia-Geschichte - und in denen wird Gewalt leider immer verherrlicht. Es gibt ein paar weibliche Charaktere, doch die sind eher Randfiguren. Am Hamburger Theater führt man das Stück jetzt dennoch aus der weiblichen Sicht auf.

Es sei noch gesagt, dass es einen interessanten Twist gibt gegen Ende. Das ist wirklich gut gemacht.

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